Risikofaktoren der pulmonalen Hypertonie
Unter Risikofaktoren versteht man Umstände, die die Wahrscheinlichkeit, an einem bestimmten Leiden zu erkranken, erhöhen.
Bei der pulmonalen Hypertonie liegen folgende Risikofaktoren vor:
- Einnahme von Medikamenten: Ein sicherer Zusammenhang besteht mit der Einnahme gewisser Appetitzügler, ein möglicher Zusammenhang mit Chemotherapie zur Krebsbehandlung. Eine Behandlung mit Antidepressiva während der Schwangerschaft kann zu Lungenhochdruck beim Neugeborenen führen.
- Drogen und Giftstoffe: Amphetamine bzw. Kokain können für Lungenhochdruck verantwortlich sein.
- Genetische Faktoren: Wenn ein oder mehrere Ihrer Familienmitglieder an einer pulmonalen Hypertonie leiden, ist die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken, erhöht.
- Weibliches Geschlecht: Am häufigsten betroffen von Lungenhochdruck sind Frauen im gebärfähigen Alter. Frauen erkranken daran zweimal häufiger als Männer.
- Schwangerschaft: Eine pulmonale Hypertonie kann während einer Schwangerschaft auftreten bzw. eine Schwangerschaft kann diese verschlechtern.
- AIDS (HIV-Infektion): Die Häufigkeit von Lungenhochdruck wird bei unbehandelter HIV-Infektion auf 0,5% geschätzt.
- Große Höhen über dem Meeresspiegel: Ein längerer aber auch ein kurzfristiger Aufenthalt in großen Höhen kann zu einer pulmonalen Hypertonie führen. Bei kurzzeitigem Aufenthalt im Gebirge können sich die Symptome einer bereits bestehenden PH verschlechtern.
- Sklerodermie: Eine Sklerodermie geht mit Bindegewebsverhärtungen der Haut und innerer Organe einher. Im Verlauf dieser Erkrankung kann eine pulmonale Hypertonie entstehen.
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): In fortgeschrittenen Stadien dieser Erkrankung tritt bei 10-30% der Erkrankten Lungenhochdruck auf, der jedoch meist weniger stark ausgeprägt ist als bei anderen Ursachen.
- Lebererkrankungen: Bei erhöhtem Druck in der Pfortader (Gefäß, das Blut vom Darm in die Leber bringt) kann auch der Druck in den Lungenarterien erhöht sein.
- Angeborene Herzfehler: Durch eine angeborene Fehlverbindung zwischen Lungen- und Körperkreislauf kann es zu einer Drucksteigerung in den Lungenarterien kommen.
- Schlafapnoe: Sauerstoffmangel bei einer unterbrochenen Atmung im Schlaf kann einen Anstieg des Drucks in den Lungenarterien bewirken.
Quellen
Galiè N et al. Eur Heart J 2016; 37(1):67-119